Projektdokumentation
Das zweite Projektjahr lief im Vorfeld einer Ausstellung über den Schweizer Designpionier Willy Guhl unter dem Label «GuhlSchool». In diesem Kontext organisierten die Schule Limmat und das Museum für Gestaltung Zürich kollaborativ eine Museumswoche Willy Guhl: jung und heute.
31. Mai – 3. Juni 2022
Schulhaus, Swiss Design Lounge Museum
Christoph Goechnahts, Produkt- und Raumdesigner
Natascha Hossli und Simone Perret
3./4. a Klasse Schule Limmat
Zusammen mit Gestalter:innen und Lehrpersonen untersuchten die Schüler:innen, inwieweit Guhls Ideen und Herangehensweisen auch für junge Menschen heute interessant und relevant sein können. Schon vor Beginn der Museumswoche besuchte Christoph Goechnahts die Klasse 3./4.a. Das Kursthema wurde von den Schüler:innen selbst bestimmt: Sie wollten sich mit bequemen und ergonomischen Möbeln für ihr Klassenzimmer auseinandersetzen.
Mit Natascha Hossli und Simone Perret wurde das Thema auch im Unterricht vorbereitet. Die Schüler:innen führten einige Wochen lang Sitzprotokolle, um ihre Sitzgewohnheiten zu dokumentieren.
Während der Museumswoche untersuchten sie in der Swiss Design Lounge diverse Sitzmöbel hinsichtlich Funktionalität, Ergonomie, Formgebung und Material und loteten theoretisch wie praktischprobierend die Frage aus «Was sollte gutes Design können?».
Angeregt durch Willy Guhls Forschungen zum Sitzen untersuchten sie, welche Sitzformen ihren individuellen Körpergrössen und -formen sowie Sitzgewohnheiten entsprachen und ermittelten kollektive Werte für die Klasse. Im Anschluss bildeten sie mehrere Teams, und bauten aus weitgehend recycelten und selbst gesammelten Materialien Möbel für das Klassenzimmer.
Die in der «GuhlSchool» gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse wurden gesammelt, um das Profil der Designvermittlung am Museum für Gestaltung Zürich weiter zu schärfen. Sie wurden in der Entwicklung der interaktiven Station «Denken» in der Ausstellung Willy Guhl – Denken mit den Händen (9. Dezember 2022 – 26. März 2023) und in der Planung des Vermittlungsprogramms direkt umgesetzt und münden in die Konzeption einer neuen Dauerausstellung der Sammlungen, die anlässlich des 150-jährigen Bestehens im Jahr 2025 im Toni-Areal eröffnet wird.
Fotos: Simon Zangger