Projektdokumentation
Die Sensibilisierung junger Menschen für ihre eigene gestaltete Lebensumgebung war eines der zentralen Anliegen des Projekts Museumjung. Nicht nur im Kontext der GuhlSchool wurde der öffentliche Raum in Museums- und Schulnähe im Design Kids Club, mehreren Projektunterricht-Formaten und im Jugendkollektiv unter die Lupe genommen.
24.10. – 5.12.2023 und 8.1. – 6.2.2024
Atelier Museum und Quartier
Leila Remstedt-Drews, Kulturvermittlerin
Sekundarstufe Schule Limmat
In Öffentliche (T)Räume loteten Schüler:innen die Möglichkeiten fotografischer Recherchemethoden aus. Sie lernten grundlegende Gestaltungsansätze der Fotografie kennen und probierten diese bei
ersten fotografischen Feldforschungen im Quartier aus. Dabei konnten sie die Fotografie als Werkzeug des Sammelns und das Sammeln als Werkzeug des Denkens erfahren. Auf die Fotografien wurde direkt nach der Aufnahme geschrieben und gezeichnet, wodurch die Fotografie selbst zur Sammlungsfläche und Datenträger von Gedanken und Träumen zum öffentlichen Raum wurde.
Anhand von Beispielen aus dem In- und Ausland setzten sich die Schüler:innen mit unterschiedlichen Stadtsituationen auseinander. Wie wird öffentlicher Raum definiert? In welchem öffentlichen Raum leben und bewegen wir uns in Zürich? Was tun wir dort und welchen Aktivitäten gehen wir nach? Welche Aufgaben sind mit dem öffentlichen Raum für eine Stadt verbunden? Welche Probleme könnten hier z.B. im Zuge des Klimawandels entstehen? Die Schüler:innen formulierten Fragen, Gedanken und Überlegungen zum öffentlichen Raum und in einem nächsten Schritt ihre Wünsche, Forderungen und Träume.
Neben der unmittelbaren Umgebung von Schule und Museum untersuchten sie ganz konkret mit der Kamera ausgewählte Orte wie die Europaallee oder den Negrellisteig nach essentiellen, störenden oder fehlenden Elementen und zeichneten ihre Beobachtungen und Wünsche auf die entstandenen Fotografien.
Zum Abschluss gestalteten sie manifestartige Plakate, die ihre jungen Träume wieder in den öffentlichen Raum trugen: Die Träume reichten von Fussballfeldern und Graffiti-Orten, über Natur und Brunnen bis hin zu einfach «mehr Ruhe».
Die Erfahrungen und Erkenntnisse beider Kurse wurden gesammelt, um das Profil der Designvermittlung am Museum für Gestaltung Zürich weiter zu schärfen. Sie fliessen ein in die Konzeption und das Vermittlungsprogramm einer neuen Dauerausstellung der Sammlungen, die anlässlich des 150-jährigen Bestehens im Jahr 2025 im Toni-Areal eröffnet wird.
Im Rahmen des dreijährigen Outreachprojekts (April 2021 bis März 2024) öffnete sich das Museum für Gestaltung Zürich jugendgemässen Fragestellungen und Perspektiven. Im Fokus standen dabei das in der Sammlung bewahrte Kulturerbe, das Ausloten der spezifischen Potenziale von Designvermittlung sowie museologische und strategische Fragestellungen.