Entstehung und Geschichte des Pavillon Le Corbusier

Der Pavillon Le Corbusier besteht dank der Innenarchitektin, Galeristin und Mäzenin Heidi Weber. Sie hat Le Corbusier überzeugt und ihm 1960 den Auftrag für dieses Museumsgebäude erteilt. Den Bau hat sie mit eigenen Mitteln als alleinerziehende Mutter finanziert, trotz vielfältiger Schwierigkeiten realisiert und ihn am 15. Juli 1967 als Centre Le Corbusier – Heidi Weber Museum feierlich eröffnet.

Während 50 Jahren hat Heidi Weber das Museum als Direktorin und Kuratorin geführt. Unter ihrer Leitung fanden zahlreiche Ausstellungen statt, die das Werk und die Ideen Le Corbusiers als Gesamtkunstwerk einem breiten Publikum vermittelten.

Seit 2019 wird das Baumonument durch das Museum für Gestaltung Zürich im Auftrag der Stadt Zürich neu als Pavillon Le Corbusier geführt. Die Stadt und das Museum bedanken sich bei Heidi Weber für ihre grosse kulturelle Leistung.

Le Corbusier konzipierte das Gebäude von Beginn weg als Ausstellungspavillon; sein Ziel war kein Geringeres, als den idealen Ort für Ausstellungen zu bauen. Kunst, Architektur und Leben sollten in diesem Bau zu einer neuen Einheit verschmelzen. Mit dem als Ausstellungsraum konzipierten Pavillon setzte er seine Vision einer «Synthese der Künste» um. Zahlreiche Skizzen und Pläne zeugen von der langen Entwicklungszeit ab Mitte der 1950er-Jahre.

Die schiffsähnliche Konstruktion basiert auf dem von Le Corbusier entwickelten Proportionssystem Modulor und demonstriert – quasi als architektonisches Vermächtnis – viele seiner Entwurfsprinzipien. Darunter beispielsweise die Vorfabrikation, wiederkehrende Bauelemente wie die Erschliessungsrampe oder den kleinen Dachgarten sowie die «promenade architecturale», die sorgfältig konzipierte Wegführung durch ein Gebäude um die Architektur für den Betrachter optimal in Szene zu setzen und erfahrbar zu machen. 

Der Bau ist der letzte umgesetzte Entwurf des einflussreichen Architekten und sein einziges Gebäude aus Stahl und Glas. Das farbenfrohe, filigran wirkende Haus ist auf der ganzen Welt als architektonisches Juwel bekannt und stellt als begehbares Gesamtkunstwerk ein kulturelles und touristisches Highlight für Zürich dar.

Film zur Entstehung

Originalversion des Filmes über die Entstehung des Pavillon Le Corbusier (1965–67)
Autoren: Fredi Murer und Jürg Gasser
Produktion: Heidi Weber mit Unterstützung des Bundesamt für Kultur, 1967

Baupläne

Die historischen Pläne der Baueingabe von 1961.

Grundriss eines Gebäudes mit gelb markierten Bereichen.
Pavillon Le Corbusier, Grundriss EG, Baueingabe 1961
Farbiges Architekturgrundrissdiagramm.
Pavillon Le Corbusier, Grundriss 1. OG, Baueingabe 1961
Architektonischer Grundriss mit gelben und blauen Bereichen.
Pavillon Le Corbusier, Grundriss 2. OG, Baueingabe 1961
Architekturskizze eines modernen Gebäudes in Blau und Gelb.
Pavillon Le Corbusier, Ansicht Süd, Baueingabe 1961
Architekturzeichnung eines Gebäudes von Le Corbusier.
Pavillon Le Corbusier, Längsschnitt, Baueingabe 1961
Architektonische Zeichnung eines Gebäudes mit farbigen Wänden und zwei Figuren.
Pavillon Le Corbusier, Querschnitt, Baueingabe 1961

Über Le Corbusier

Le Corbusier war der wohl bedeutendste Architekt des 20. Jahrhunderts. Erfahren Sie mehr über seine Person und sein Œuvre.

Der Architekt Le Corbusier schwarzer runder Brille und Fliege vor einem seiner Gemälde.
Le Corbusier im Appartement-Atelier, Paris. René Burri, 1959, Museum für Gestaltung Zürich, Grafiksammlung
© Magnum Photos